Aufforstung und Waldschutz – was bringt was?
Während der Amazonas brennt und immer mehr „Fridays for Future“ auf die Straße gehen, um Politik und Gesellschaft zu mehr echtem Klimaschutz zu mahnen, möchten auch viele Unternehmen einen „Beitrag mit Baum“ leisten.
Wir erklären, was man tun kann und was etwas bringt.
Mit dem Amazonas brennt die grüne Lunge der Erde, und das treibt den Klimawandel, lässt Arten sterben und sensible Ökosysteme zusammenbrechen. Die gute Nachricht ist, dass der Wind sich gesamtgesellschaftlich dreht – hin zu mehr seriöser Beschäftigung mit den Themen Klima- und Biodiversitätsschutz – wie zuletzt auch das Treffen der G7 Ende August im französischen Biarritz zeigte. Dort hatte Präsident Macron die brennenden Wälder Amazoniens kurzerhand auf die weltpolitische Agenda gehoben – und alle machten mit. Auch wenn der brasilianische Präsident die angebotenen knapp 20 Millionen Euro Soforthilfe umgehend ablehnte wird deutlich: Waldschutz ist kein Thema mehr nur für Naturschützer. Waldschutz geht uns alle an!
Viele Unternehmen wolle sich engagieren und kommen dabei auf dieselbe und im ersten Moment sehr einleuchtende Idee: Wir pflanzen Bäume.
Was so einfach und logisch klingt, ist aber nicht in allen Fällen eine gute Idee. So führt das Einpflanzen dazu, dass der im Boden gebundene Kohlenstoff sich mit Luftsauerstoff verbindet und dann genau das wird, was er nicht werden soll: CO2. In manchen Konstellationen kann der Effekt so dramatisch sein, dass ein gepflanzter Baum 80 Jahre stehen müsste, um überhaupt einen Beitrag zum Klimaschutz leisten zu können. In vielen Fällen wird der Baum aber gar nicht erst so alt, weil außer der Pflanzaktion keine weiteren pflegenden Maßnahmen geplant werden. Dabei ist es oft nötig den Baum „nachzuversorgen“, durch Bewässern, Freischneiden usw. Und dann bleibt da noch die Frage, welcher Baum denn überhaupt sinnvollerweise gepflanzt werden sollte.
Damit das Pflanzen von Bäumen erfolgreich wird, sollten folgende Fragen beantwortet sein:
- Auf welchem Boden pflanzen wir? (Was ist da jetzt?)
- Ist die ausgewählte Baumart die richtige für den Standort? (Einheimisch, passend für das Ökosystem, den Boden…)
- Wer kümmert sich um den gepflanzten Baum? (Welche Maßnahmen sind notwendig und sinnvoll?)
- Über welchen Zeitraum kann garantiert werden, dass mein Baum stehen bleibt?
Schon vorab sollten Unternehmen sich die Frage stellen, worauf das Engagement gerichtet werden soll. Wenn es nicht zwangsläufig um ein Agieren vor Ort geht, können auch Aufforstungsprojekte in den Tropen unterstützt werden. Die haben fast ausnahmslos einen positiven Effekt auf das Klima, weil in den Tropenböden kaum Kohlenstoff gespeichert ist, sind aber schwerer zu koordinieren und zu kontrollieren. Hier lohnt die Suche nach einer Organisation, die in der Region Erfahrung hat, nachweislich seriöse Arbeit macht und die man direkt unterstützen könnte.
Oder denke ich lieber viel näher? Welche Maßnahmen zur Renaturierung bzw. Aufwertung meines Firmengeländes wären sinnvoll? Kann ich nicht vielleicht entsiegeln, Schattenbäume oder Schmetterlingssträucher direkt vor Ort pflanzen und so nicht nur für das Klima, sondern auch etwas für den Wasserkreislauf und die Artenvielfalt tun?
Ganz grundsätzlich aber gilt: Menschen können keinen Wald aufzuforsten, weil alle Wälder komplexe Ökosysteme sind und eben viel mehr als nur die Summe aller Bäume. Projekte zum Schutz bestehender Ökosysteme oder Maßnahmen zur Renaturierung haben deshalb oberste Priorität.
Auch hier gibt es für Unternehmen vielfältige Ansatzmöglichkeiten, sich stark zu machen.
Wir helfen Ihnen gerne, das die richtige zu finden. Sprechen Sie uns an.