Am 8. August 2019 hat der Weltklimarat (IPCC) seinen neuesten Bericht veröffentlicht. Darin gibt es jede Menge Grund zur Sorge, aber auch konkrete Hinweise, wie wir dem Klimawandel begegnen sollten.
Der Bericht widmet sich der Frage, welche Rolle die Landnutzung beim Klimawandel spielt. Grundsätzlich gibt es drei Formen der Landnutzung:
- Verkehrs- und Siedlungsfläche
- Forst- und Landwirtschaft
- Naturräume und Wildnisgebiete.
Wissenschaftler des Umweltforschungszentrums (UFZ) und der Universität Göttingen kritisieren am 2. August 2019 im renommierten Fachblatt Science, dass die EU Agrarpolitik darin scheitern wird, die eigenen Klima- und Biodiversitätsziele zu erreichen. Dabei muss gerade in der Landwirtschaft etwas geschehen. Immerhin sind in Deutschland 50% der Landesfläche landwirtschaftlich genutzt.
Global ist die Intensivierung der Landwirtschaft und der dadurch verursachte Lebensraumverlust die Ursache Nr. 1 für den Verlust von Biodiversität. Deshalb sind andere Formen der Landwirtschaft dringend geboten, die fruchtbare Böden erhalten, Biodiversität schützen und dem Klimawandel entgegenwirken. Dazu gehört, die naturnahe, am besten ökologische Landwirtschaft mit Brachen, Fruchtfolgen und integrierter Schädlingskontrolle.
Ein großes Problem ist die zunehmende Degradierung unserer Böden. Sie wird angetrieben von der Übernutzung (industrieller Anbau) und Zerstörung intakter Ökosysteme (Regenwälder, Mangroven, Feuchtgebiete etc.). Weil intakte Böden aber nicht nur unsere Ernährung sichern, sondern auch gigantische Mengen an Kohlenstoff binden (und so verhindern, dass aus daraus klimaschädliches CO2 wird), ist die Renaturierung von Ökosystemen nach Meinung der Experten oberste Priorität.
Renaturierung von Ökosystemen ist aber weit mehr als nur das Pflanzen von Bäumen!
Beispiele für die Renaturierung von Ökosystemen sind:
- Das „Befreien“ eines Baches durch die Umwandlung eines Betonflussbetts in das ursprüngliche Bachbett inkl. der natürlichen Ufervegetation.
- Der ökologische Waldumbau, bei dem Monokulturen (oft standortfremde Fichten) durch artenreiche Laubmischbestände ersetzt werden.
- Die Entsiegelung von Flächen, so dass sich fruchtbarer Boden aufbauen kann und wieder ein natürlicher Wasserkreislauf entsteht.
- Das „Ausmagern“ überdüngter Wiesen, bei der Biomasse abgetragen wird, um artenreichen Magerrasen entstehen zu lassen.
Wenn Sie selber aktiv werden wollen, fragen Sie uns. Wir helfen Ihnen das richtige Projekt mit dem möglichst größten Effekt für Klima und Biodiversität zu finden.
https://www.ipcc.ch/2019/08/08/land-is-a-critical-resource_srccl/